Was bedeutet “Fairtrade-School”?
Hinter der Kampagne steht das Bemühen, ein Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung zu schaffen und den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, “sich aktiv für eine bessere Welt einzusetzen und Verantwortung zu übernehmen” (https://www.fairtrade-schools.de/ueber-fairtrade-schools/). Erreicht werden soll dies über drei Kriterien, deren Umsetzung Aufgabe eines Teams aus Schülern, Eltern und Lehrern ist:
- Thematisierung im Unterricht
- vorhandenes Verkaufsangebot umstellen
- Aufmerksamkeit durch Aktionen schaffen
Thematisierung im Unterricht
Laut Vorgaben soll das Thema Fairtrade im Unterricht in zwei Fächern in zwei verschiedenen Jahrgangsstufen behandelt werden und dort auch curricular verankert sein. Am GyMei sind das die Fächer Religion/Philosophie (Jg. 8, Thema “Idole und Vorbilder” bzw. “Gerechtes Handeln”) und Geographie (Jg. 10, Thema “Struktur des Welthandels und Globalisierung”). Darüber hinaus binden viele Kolleginnen und Kollegen das Thema auch einfach so an geeigneter Stelle in Ihren Unterricht ein, ohne das eine curriculare Verankerung dies vorschreibt (z.B. in Deutsch).
Umstellung des Verkaufsangebotes
Im regelmäßigen Verkaufsangebot der Schule müssen zwei Produkte aus fairem Handel vorhanden sein. Am GyMei sind dies Kaffee und Trinkkakao, die an sämtlichen Verkaufsstellen für Schüler und Lehrer auf faire Produkte umgestellt wurden. Bei Veranstaltungen versuchen wir mehr und mehr darauf zu achten, dass die verkauften Produkte (meist aus eigener Herstellung) faire Zutaten enthalten.
Aufmerksamkeit durch Aktionen
Jedes Jahr muss mindestens eine Schulaktionen mit möglichst großer Reichweite zum Thema Fairtrade durchgeführt werden. Da es am GyMei kaum ein Event gibt, bei dem alle Teile der Schulgemeinschaft (Schüler, Eltern & Lehrer) vollständig oder zumindest größtenteils zugegen sind (das ist bei unserer Schulgröße auch nicht gerade einfach zu organisieren), sondern eher viele kleine Veranstaltungen immer einen Teil der Schulgemeinschaft ansprechen, haben wir uns für mehrere Aktionen entschieden:
- beim TOS erreichen wir v.a. zukünftige Mitglieder unserer Elternschaft und bieten einen Informations- und Verkaufsstand an
- Bei kulturellen Veranstaltungen erreichen wir v.a. Schüler und Eltern und bieten einen Getränkeverkauf an
- In der Projektwoche (und v.a. bei der Präsentation der Projekte) erreichen wir unsere Lehrerschaft und viele Schüler und Eltern. Ein Projekt zum Thema Fairtrade ist auch immer ein guter Weg, Schüler für das Engagement im Fairtrade-Schulteam zu begeistern.
Warum macht das GyMei das?
Kurz gesagt: Weil es so, wie es momentan in der Welt läuft, nicht weitergehen kann!
Unsere Welt steht vor gewaltigen Herausforderungen: Klimawandel und (u.a. auch wirtschaftlich bedingte) Migration sind zwei der dringendsten. Diese Probleme sind aber nicht neu, sie sind seit langem bekannt – und sie sind hausgemacht. Getan hat sich dennoch kaum etwas. Doch woran liegt das? An der Politik? An den Welt-Konzernen? Eine Mitschuld ist hier bestimmt nicht von der Hand zu weisen, doch es liegt auch an uns als Einzelpersonen. Mit unserem (Konsum-)verhalten tragen wir maßgeblich dazu bei, wie sich der Markt entwickelt: es geht hier schlicht um Angebot und Nachfrage.
Ein Bewusstsein für diese Marktmacht zu schaffen und darüber nachzudenken, woher die Produkte, die wir kaufen, kommen und unter welchen Bedingungen sie hergestellt werden, ist daher zwingend nötig, um Veränderung zu bewirken. Und genau das wollen wir im Rahmen der Kampagne “Fairtrade-Schools” erreichen. Es geht nicht um Werbung für das Label “Fairtrade”. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen und sich nicht gemütlich zurückzulehnen und darauf zu warten, dass andere etwas unternehmen, sondern die Dinge selbst in die Hand zu nehmen – Veränderung beginnt mit dir!
M. Brodmeier, für das Fairtrade-Schulteam