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„Wir sind dann wohl die Angehörigen“ – Johann Scheerer liest am Gymei

    „Wie fühlt es sich an, wenn einen die Mutter weckt und berichtet, dass der eigene Vater entführt wurde?“

    1996 wurde der Hamburger Philologe und Sozialforscher Jan Philipp Reemtsma entführt und nach 33 Tagen Gefangenschaft gegen Zahlung eines Lösegeldes freigelassen. Für die Familie begann eine Zeit der Sorge, Ungewissheit, Angst und vor allem quälender Langeweile, wie uns Johann Scheerer, der damals 13jährige Sohn Reemtsmas, anlässlich seiner Lesung am 05.10.23
    berichtete.


    Johann Scheerer hat die damaligen Erlebnisse in seinem Roman „Die Geschichte einer Entführung“ eindringlich und berührend geschildert, aber vor allem auch die Zeit nach der Freilassung seines Vaters, in der für ihn nichts mehr war wie früher und er permanenter Überwachung ausgesetzt war, beschreibt er in seinem zweiten Buch „Unheimlich nah“.


    Die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 10 fanden den Vortrag „locker, ehrlich und lebhaft“ und besonderes abwechslungsreich auch durch die musikalischen Einlagen, die Johann Scheerer mit selbstgeschriebenen Songs gab. Für viele war die Lesung viel zu schnell vorbei und sie hätten sich noch mehr Einzelheiten über die Entführung und eine längere Fragerunde gewünscht.


    Vivian Jütte

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